Rhabarber – die sauren Stangen läuten den Frühling ein
April bis Juni ist Rhabarber-Erntezeit.
Mehrere Kilo kann eine ausgewachsene Staude einbringen. Im Prinzip ist das
robuste Gemüse pflegeleicht, doch ein paar Grundregeln zu Anbau und Verzehr
sollte man unbedingt beachten.
Viel Ertrag mit vergleichsweise wenig Aufwand: Während der Erntezeit
können Hobbygärtnerinnen und -gärtner mehrere Kilo Rhabarber ernten.
Rhabarber hat nicht nur eine geringe Energiedichte, er enthält
Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium,
Phosphat und Eisen. Um die Aufnahme von Oxalsäure zu reduzieren, wird Rhabarber
gerne mit kalziumhaltigen Lebensmitteln wie Joghurt oder Rahm verzehrt. Das
verschlechtert zwar die Aufnahme des Kalziums aus dem Milchprodukt, und lässt
die Kalorienbilanz schlechter ausfallen, bindet aber die problematische
Oxalsäure.
Rhabarber abdecken
Sobald die ersten zarten Triebspitzen die Erdoberfläche
durchstossen, kann man dunkle Folie oder einen Weidenkorb über den Rhabarber
legen. Durch die Erwärmung unter der Folie treibt die Staude etwas früher aus
und die Stängel sind etwas schneller erntereif. Wichtig: Die Folie, sobald es
wärmer wird entfernen und sich die ersten Blätter ausgebildet haben. Ansonsten
können Pilzinfektionen drohen. Von März bis April ist ausserdem neben dem
Herbst eine gute Pflanzzeit für Rhabarber. Daran denken, besonders bei
Trockenheit, nach dem Pflanzen regelmässig zu wässern.
Wann und wie ernten?
Rhabarber reift in dem Sinne nicht. Je jünger die Stiele sind, desto
weicher und zarter sind sie. Im Normalfall erntet man, wenn sie 30 bis 50
Zentimeter lang sind und ihr Durchmesser 2 bis 5 Zentimeter beträgt. Ein
Indikator ist das Blatt an der Stange: Ist es ausgebreitet, ist die Stange
erntereif.
Geerntet wird, indem man die Stange einfach aus dem Boden dreht,
abschneiden sollte man vermeiden, denn über die Schnittstelle könne der Wurzelstock
faulen. Die Blätter werden anschliessend mit einem Messer vom Stiel getrennt.
Anstatt auf den Kompost können sie als Mulchschicht unter die Staude gelegt
werden. Das bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Denn in der Erntezeit
benötigt Rhabarber feuchten Boden.
Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten nicht zu viele Stiele auf einmal
abdrehen, denn das schwächt die Pflanze. Besser ist es, die Hälfte der Stiele
stets stehen lassen.
Wie gross die Ernte ausfällt, hängt von einigen Faktoren ab – etwa vom
Alter der Pflanze und ihrem Standort. Es gibt Stauden, die zweimal pro Woche
abgeerntet werden können, andere seltener. Aber fünf bis acht Kilogramm sollte
eine ausgewachsene Staude hervorbringen.
Verzehrt werden aber nur die Stiele, die Blätter sollte man grosszügig abschneiden.
Sie enthalten grosse Mengen an Oxalsäure und sind giftig.
Erntezeit von Rhabarber
Blüht Rhabarber im Juni, sollten
die Triebe entfernt werden, weil sie der Pflanze viel Energie rauben. Ernten
kann man die säuerlichen Stangen bis
zum Johannistag am 24. Juni.
Danach bildet Rhabarber vermehrt Oxalsäure, die in hohen Dosen Nierenschäden
verursachen kann.
Wer seine Ausbeute steigern möchte, sollte verhindern, dass der
Rhabarber in der Erntezeit blüht, sonst steckt die Pflanze ihre Kraft in die
Blüten statt in neue Blatttriebe.
Der Rhabarber ist eine robuste Pflanze und muss nur in längeren
Trockenperioden gegossen werden. Schädlinge machen ihm in aller Regel keine
Probleme und auch auf zusätzlichen Dünger kann verzichtet werden.
Die Pflanze überlebt die kalten Monate wie die meisten Stauden unter der
Erde. Um den Wurzelstock vor Frostschäden zu schützen, kann er im Herbst
mit Kompost bedeckt werden. Im Frühjahr treibt die Pflanze wieder aus.
Rhabarber teilen / Rhabarber wird im Oktober
geteilt
Etwa alle acht bis zehn Jahre den Rhabarber teilen, damit die Stauden
wüchsig und vital bleiben. Warten, bis die Blätter braun sind, und mit einem
scharfen Spaten Teilstücke mit mindestens drei gut ausgebildeten Knospen abstechen.
Die Erde am neuen Standort gründlich auflockern und drei bis vier Liter
reifen, gesiebten Kompost einarbeiten. Die Stauden brauchen genügend Platz – 100
x 150 Zentimeter Standfläche pro Pflanze sollte man einplanen. Die neuen
Rhabarberstauden im ersten Jahr ungestört wachsen lassen und e erst im zweiten
Jahr wieder mit der Ernte beginnen.
Tipp: Damit man im
kommenden Jahr trotzdem nicht auf frischen Rhabarber
verzichten muss, kann man von der eingewurzelten Mutterpflanze am alten
Standort einfach die Hälfte stehen lassen.
Frischen Rhabarber einfrieren
Man kann die frischen Rhabarberstangen super einfrieren. Idealerweise
wäscht man die Stangen zuerst mit lauwarmen Wasser ab und entfernt mit einem
kurzen, scharfen Messer die unschönen Stellen. Nun schneidet man den Rhabarber
in 1-2cm lange Stückchen, die man in einen Gefrierbeutel packt. Eingeschlossene
Luft kann mit dem Strohhalm-Trick (Strohhalm einführen, Luft herausziehen und
dann verschliessen) aus dem Beutel entfernt werden, um Gefrierbrand zu
vermeiden. Für die spätere Verwendung sollten die Rhabarberstückchen nicht aufgetaut,
sondern gefroren verwendet werden.