Tomaten Anpflanzen
Der Zeitpunkt für die Pflanzung ins Freiland sollte jedoch immer erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) erfolgen, da Tomatenpflanzen durch Nachtfröste zerstört werden können.

Zu enger Pflanzabstand bei Tomaten
Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus brauchen die Tomaten Platz zum Wachsen, auch wenn sie in die Höhe geleitet werden, sollten sie nicht zu eng stehen.
Sie benötigen ausreichend Zugang zu Licht und Durchlüftung, damit keine Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule entstehen bzw. diese sich nicht schnell ausbreiten.
60-80 cm zwischen den Pflanzen sollte man daher einplanen und ca. 1 Meter zwischen den Reihen. Wenn man mehrere Reihen Tomaten pflanzt, können jeweils zwei Reihen auch etwas dichter stehen, sofern der Weg dazwischen entsprechend grösser ist.
Ausserdem wachsen manche Sorten schneller als andere und nehmen diesen Licht weg.

Fehler - Tomaten zu viel oder zu wenig giessen
Regelmässiges Giessen ist wichtig
Umso grösser die Pflanze ist, desto stärker wird auch ihr Wurzelgeflecht und sie kommt an Wasser in tieferen Bodenstrukturen. Vor allem Jungpflanzen sollten feucht gehalten werden, damit sie gut anwachsen. Wenn die Jungpflanzen angewachsen sind, ist im Freiland mitunter ein Regenschauer ab und an ausreichend, bis die ersten Früchte ausgebildet werden.
Wenn die Pflanze Tomatenfrüchte ausbildet, sollte du man auf regelmässige Wasserzufuhr achten. Bei längerer Trockenheit schützt sich die Pflanze, indem sie kräftigere Tomatenschalen ausbildet. Wenn nun durch Regen oder kräftiges Giessen grössere Mengen Wasser zur Verfügung stehen, pumpt die Pflanze dieses in die Früchte, deren Schale durch die Festigkeit weniger nachgeben und damit platzen kann.
Im Gewächshaus ist eine Tröpfchenbewässerung ideal. Im Freiland sollte man regelmässig zu Schlauch oder Giesskanne greifen.

Feucht halten, aber Staunässe vermeiden
Staunässe vermeiden, sodass die Wurzeln nicht wegfaulen und das Wurzelwachstum weiter angeregt wird. Austrocknen sollten die Jungpflanzen jedoch auch nicht. Wenn sich die Erde nicht nass, sondern nur leicht feucht anfühlt, hat man das richtige Mass getroffen.

Fehler - Tomatenblätter falsch entfernen
Blätter sollten nie den Boden berühren
Um besonders im Freiland die Pilzkrankheiten so lange wie möglich von den Pflanzen fernzuhalten, sollten die Tomatenblätter bei Stabtomaten regelmässig entfernt werden. Niemals sollten die Blätter den Boden berühren, ausserdem sollte zwischen den Pflanzen die Luft gut zirkulieren können – so trocknen sie schnell ab und Pilze können nicht so gut eindringen, die Luftzirkulation kann man fördern, indem man Blätter zwischendrin entfernt oder auch kürzt. Auch das Ausgeizen von Seitentrieben, die zwischen den Blattachseln wachsen, ist wichtig.

Aber Vorsicht: Ohne Blätter kein Überleben
Beim Entfernen von Blättern sollte man jedoch nicht zu rigoros vorgehen. Entfernt man zu viele, damit die Früchte ordentlich Licht bekommen und der Wind nur so durch dein Pflanzen pfeifen kann, nimmt man der Tomatenpflanze ihren Antrieb. Blätter sind notwendig für die Photosynthese und durch die Verdunstung über die Blätter wird der Wasserfahrstuhl angekurbelt, der die notwendigen Nährstoffe aus dem Boden mitbringt.

Fehler - Tomaten zu viel oder zu wenig düngen
Tomaten sind Starkzehrer, sie benötigen für ihr Wachstum besonders die Nährstoffe Natrium, Kalium und Phosphor aber auch Magnesium, Calcium und viele weitere Stoffe sind wichtig. Düngen fördert die Pflanze in ihrem Wurzel-, Blatt- und auch Fruchtwachstum und düngen geht wunderbar mit diversen organischen Materialien. So kann man Haushaltsabfälle, Pflanzenjauchen und vieles mehr zum Düngen nutzen.
Nährstoffmangel an Tomaten macht sich an der Verfärbung der Blätter (Eisen-, Magnesiummangel) oder der Blütenendfäule (Kalziummangel) bemerkbar. Nicht immer liegt es jedoch daran, dass zu wenig des entsprechenden Nährstoffes im Boden ist. Stickstoff z.B., den die Tomatenpflanze zum Wachsen braucht, verhindert in hoher Konzentration die Aufnahme von Kalzium. Auch kann die Nährstoffaufnahme sortenbedingt variieren. Grossfruchtige Pflanzen z.B. neigen eher zur Blütenendfäule, während die neben ihr stehende Cocktailtomate ausreichend versorgt sein kann.
Selbst angesetzte Jauche ausreichend verdünnen, um sogenannte "Verbrennungen" an den Wurzeln zu verhindern.

Fehler - Tomaten nicht ausreichend Halt geben
Tomaten wachsen nicht von alleine in die Höhe. Man muss die Rankhilfe in die Höhe leiten und besonders im Freiland auch gut anbinden. Nichts ist ärgerlicher als ein abgebrochener Tomatentrieb, weil er zu schwer geworden ist und sich nicht mehr von alleine halten konnte.

Schnüre oder Tomatenstäbe
Im Gewächshaus werden Tomaten gern an Schnüren geleitet. Wichtig ist, vor allem bei Sorten mit grossen, schweren Früchten, dass die Schnüre ausreichend oft um den Haupttrieb gewickelt werden. Bei zu großen Lücken zwischen den Windungen kann sich der Trieb durchbiegen und im schlimmsten Fall unter der Last brechen. Darauf achten, dass die Schnüre sich bei Wind nicht aus ihrer Halterung lösen. Das heisst, man sollte sie festknoten oder wenn man Tomatenhaken verwendet, diese ausreichend sichern.
Im Freiland haben sich anfängerfreundliche Spiralstäbe bewährt. Wenn du deine Tomate um den Stab wickelst, gehe behutsam vor, damit keine Pflanzenteile dabei abbrechen. Am einfachsten ist es, regelmäßig die noch weiche Triebspitze, um den Spiralstab zu wickeln.

Tomaten sanft festbinden
Wenn man Tomaten an Pfählen oder Bambusstäben festmachen möchte, dann sollte man eine weiche Kordel z.B. aus Jute verwenden und den Trieb nie zu fest anbinden, damit er noch Platz hat, in die Breite zu wachsen und bei Wind einen ausreichenden Spielraum hat. Die Kordel um den Trieb legen, einmal überkreuzen und dann an der Stützhilfe festbinden. Von oben betrachtet sollte die Kordel eine Acht bilden.

So erkennt und behandelt man Mangelerscheinungen an Tomatenpflanzen
Da man an seinem Beetboden nicht ansehen kann, welche Nährstoffe in der Erde vorhanden sind und welche nicht, hilft ein Blick auf die Pflanze selbst. Das Fehlen eines Nährstoffes wird an der Tomatenpflanze nämlich unterschiedlich deutlich. Auch ein Überschuss an Nährstoffen kann man an der Pflanze erkennen.

Gelbe Blätter
Zu Beginn der Saison sieht man häufig Pflanzen die an den unteren Blättern gelb werden, wenn sie zu lange in ihrem Pflanztopf standen. Das ist ein typisches Zeichen für einen Stickstoffmangel.
Was ist zu tun?
Es sollte regelmässig Stickstoff, z.B. durch einen Tomaten-Dünger oder durch Pflanzenjauchen hinzugefügt werden, darauf achten, nicht zu viel auf einmal zuzugeben, sondern lieber regelmässig wohldosiert.

Dunkelgrüne, fast schwarze Blätter
Das Gegenteil ist ein Überschuss an Stickstoff. Diesen erkennt man an sehr dunkelgrünen, fast schwarzen Blättern. Eine Überdüngung sollte man vermeiden, da der Boden sonst übersalzen kann und sich die Stoffe im Gemüse anreichern. Mit organischer Düngung ist es zum Glück unwahrscheinlich zu überdüngen, daher am besten von vornherein diesen Weg wählen.
Was ist zu tun? Eine längere Düngpause einsetzen und den Pflanzen Zeit geben, sich zu erholen.

Gerollte Blätter
Gerollte Blätter sind ein Zeichen für eine Überversorgung mit Nährstoffen, d.h. die Pflanzen werden überdüngt.
Was ist zu tun?
Eine längere Düngpause einsetzen und den Pflanzen Zeit geben, sich zu erholen.

Braune, faule Stellen um den Blütenansatz herum
Eine weitere häufige Mangelerscheinung bei Tomatenpflanzen ist die Blütenendfäule. Bei den ersten Früchten, die sich bilden, sieht man, dass sich faulige braune Stellen abzeichnen. Das ist die Blütenendfäule und sie entsteht durch einen Calciummangel. Der Calciummangel kann tatsächlich durch einen Mangel im Boden entstehen oder auch durch einen Stickstoffüberschuss. Besonders häufig tritt Calciummangel bei den grossfleischigen Tomaten und dort bei den ersten Früchten auf – das kann daran liegen, dass die Pflanze zu Beginn schnell wächst und mit dem Calciumtransport nicht hinterherkommt. Ab der dritten Rispe an der Tomate sollte sich das Problem dann von allein beheben.
Die Blütenendfäule ist nicht zu verwechseln mit der Kraut- und Braunfäule.
Was ist zu tun?
Abwarten oder mit Calziummitteln nachdüngen. Es hilft auch regelmässig, aber nicht zu viel zu wässern und ein Teil des Blattwerkes sowie Geiztriebe zu entfernen.

Purpurne Färbung der Blätter
Geht die Blattfarbe bei warmen Temperaturen ins rötliche, ist dies ein Zeichen von Phosphatmangel. Kalte Umgebungstemperaturen wie z.B. in unerwartet kühlen Nächten (weniger als 15° C) lösen diese Verfärbung ebenfalls aus.

Gelbe Blattflächen mit deutlich erkennbaren grünen Adern
Hier ist Magnesiummangel sehr wahrscheinlich. Da Magnesium wichtig für die Photosynthese der Pflanze ist, darf man auch diesen Mangel nicht unterschätzen. Die Aufnahme des Magnesiums aus dem Boden ist sortenabhängig, daher weisen am gleichen Standort nicht alle Pflanzen diesen Mangel auf. Meist zeigt sich der Mangel an den unteren Blättern zuerst.
Was ist zu tun?
Blattdüngung mit einer Brühe, der Magnesium zugesetzt ist. Ein wenig Bittersalz in Wasser auflösen und die Blätter der entsprechenden Pflanze besprühen und in den Kommenden 7 bis 10 Tagen beobachten. Wenn der Mangel sich auf weitere Blätter ausweitet, gegebenenfalls wiederholen.

Helle Blattränder
Wenn sich nur die Blattränder hell verfärben, lässt das auf Kaliummangel schliessen. Dieser kann zur Blattrandnekrose führen, bei der die Blätter absterben.
Was ist zu tun?
Mit Calziummitteln nachdüngen.

Grüner oder gelber Kragen rund um den Stielansatz
Wenn sich auch nach längerer Zeit ein vorhandener grüner oder gelber Kragen nicht nachreift, könnte die Ursache auch hier Calziummangel sein. Aber auch zu grosser Hitze, also Temperaturen über 30 Grad, können diese härteren Kragen an Tomaten verursachen.
Was ist zu tun?
Die Tomaten sind problemlos geniessbar, man sollte nur die verfärbten und härteren Stellen herausschneiden, da diese eh nicht schmecken. Gegebenenfalls mit Calziummitteln nachdüngen. 

Quelle: meine-ernte.de